Rund um Würzburg ist bald ein Flugzeug mit auffälliger Flugroute zu beobachten. Hintergrund: Neue Konzepte zur Wärmeversorgung für eine klimafreundliche Zukunft. Die Stadtwerke Würzburg AG möchte das geothermische Potenzial für Würzburg prüfen, zu diesem Zweck erfolgen Anfang/Mitte März für rund 20 Tage gravimetrische und magnetometrische Untersuchungen der Würzburger Region aus der Luft.

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Foto: Philipp Prinzing

Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) nimmt in Sachen Wärmewende eine Vorreiterrolle ein: Bereits im Juli 2023 konnte die Wärmleitplanung für das gesamte Stadtgebiet beauftragt und damit ein wichtiger Schritt hin zu einer ökonomischen und klimafreundlichen Zukunft gemacht werden. Zu den Planungen gehört neben der Steigerung der Effizienz bei der Energieerzeugung auch der Einsatz erneuerbarer Wärme- und Abwärmequellen – Erdwärme könnte dabei eine Möglichkeit für klimafreundliche Wärmeversorgung sein. Die sogenannte Geothermie nutzt die natürliche Wärme im Untergrund als Energiequelle. Diese Wärme wird mittels eines Mediums z. B. Wasser an die Oberfläche gebracht. Die Tochtergesellschaft Stadtwerke Würzburg AG möchte das geothermische Potenzial für Würzburg mit Überfliegungen, sogenannten FTG (airborne full tensor gradiometry), untersuchen. Dabei werden mit geophysikalischen Messmethoden Daten gesammelt und eine Karte mit Gesteinsinformationen erstellt. Anfang Oktober 2023 wurde ein Antrag auf Erteilung der Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme zu gewerblichen Zwecken im Erlaubnisfeld „Würzburg“ beim Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gestellt und mit Schreiben vom 11.01.2024 genehmigt.

Um Synergien zu nutzen, wird die Gravimetrie mittels eines Flugzeugs in einer Kooperation mit der N-ERGIE AG, Nürnberg Anfang/Mitte März 2024 für rund 20 Tage durchgeführt. Beauftragt wurde nach einer europaweiten Ausschreibung die Firma Bell Geospace mit Sitz in Edinburgh, Schottland. Die Überflüge werden in einem Rechteckgebiet mit den Eckpunkten Hammelburg, Wertheim, Creglingen und Geiselwind stattfinden. In einer niedrigen Flughöhe von 300 Metern wird ein engmaschiges Gitternetz beflogen. Damit ergeben sich für Würzburg rund 2.100 km Gesamtlinienlänge. Diese Methode ist schnell und effizient, eignet sich auch für schwieriges Terrain und hinterlässt keine Flurschäden. Bei der Maschine handelt es sich um eine zuverlässige Basler (DC3-TP67) – eine modifizierte Version der Douglas DC-3. All dies dient dazu, mehr Informationen zum Untergrund zu erhalten – Stand heute liegen für den Würzburger Raum leider noch nicht viele Informationen vor.
Im Anschluss an die Messungen werden Bell Geospace und Geologen die Daten bewerten, um letztendlich ein Modell des Untergrunds erstellen zu können. Die Firma Bell Geospace wird den Flughafen Giebelstadt als Basis nutzen und von dort aus den Würzburger Raum befliegen, wie auch den Nürnberger Raum für N-ERGIE.
Über die Internetseite https://www.wvv.de/waermewende/geothermie oder die WVV-Social Media-Seiten können aktuelle Informationen und Zeitpläne sowie die Live-Flugzeugposition abgerufen werden.

Weichenstellung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung

Die Grundlagen für die zügige Beauftragung der Wärmeleitplanung in Würzburg wurden durch das 2022 verabschiedete integrierte Klimaschutzkonzept (iKK) und den kommunalen Energieleitplan der Stadt Würzburg geschaffen. Darin ist als zentraler Bestandteil die Weichenstellung für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Würzburg enthalten.
Mit einer EU-Bekanntgabe vom März 2023 hat die Stadtwerke Würzburg AG die Erstellung einer Wärmeleitplanung ausgeschrieben. In Sommer 2023 startete das Projekt „Wärmeleitplanung“ der WVV, welches auf dem Klimakonzept und der Energieleitplanung der Stadt Würzburg fußt. Im Rahmen dieses Projekts werden u. a. auch die Erweiterungsgebiete für das Fernwärmenetz konkret bestimmt. Die Ergebnisse aus diesem Projekt werden voraussichtlich Ende 2024 vorliegen.

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